Der Flugverkehr in den USA war in Bezug auf die Flugsicherung von dem Vorteil geopolitischer Einheit geprägt. Vorrang hatte die Planung der nationalen Einrichtungen vor denen der grenzüberschreitenden (Kanada und Mexiko, bzw. Südamerika). Ein zusätzlicher Vorteil war die einheitliche Sprache. Die Administration der Flugsicherung oblag dem Handelsministerium (Department of Commerce) mit seiner Luftfahrtabteilung. Diese hatte verschiedene Flugsicherungs-Regionalbüros, bzw. Bezirksämter eingerichtet. Die Anforderungen und Einrichtungen der Flugsicherung wurden in den NfL – ähnlichen „Aeronautical Bulletins“ bekannt gemacht.
Die Luftfahrtabteilung gliederte sich in vier Unterabteilungen; die Vermessungs- und Planungsabteilung, eine Bauabteilung, die Nachrichtenabteilung und die Funkabteilung. Die erste bestimmte über den Verlauf von Flugstrecken mit und über die Auswahl der Standorte von Leuchtfeuern und Zwischenlandeplätzen.
Die dritte war zuständig für die Auswahl der Wetter- und Nachrichtenstationen und die vierte für die Planung und Einrichtung der Flugfunkstationen und Richtfunkbaken, dort bekannt unter der Bezeichnung „Four-Course-Radio-Range – RNG“. Im Gegensatz zu Europa gab es nur zwei Hauptrichtungen des Flugverkehrs, Nord-Süd über ca. 3000 km und Ost-West über 5000 km. Bis auf den Bereich der Ostküste waren die Wetterbedingungen besser als die in Europa. Blindflug als Erfordernis entstand also im Westen wesentlich später als im Osten. Aber die hohen Bergketten der Rocky Mountains waren lange Zeit ein hohes Hindernis.
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Die Flugsicherung in Deutschland vor 1945
Band 1, Ein Rückblick
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