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Militärische Flugsicherungsverfahren NVA mit LSK/LV

Militärische Flugsicherungsverfahren NVA mit LSK/LV

Aus heutiger Sicht kann man sagen, militärische Flugsicherung in der NVA wurde als ein Komplex von Tätigkeiten der Führungsorgane sowie besonderer betrieblicher und technischer Dienste unter Leitung des Kommandos der Luftstreitkräfte und Luftverteidigung LSK/LV zur Sicherstellung der Bedingungen für hohe navigatorische Flugsicherheit bei der Durchführung, Leitung und Sicherung militärischer Flüge und zur optimalen Nutzung des verfügbaren Luftraums definiert. Die Organe und Einrichtungen des Ministeriums für Nationale Verteidigung MfNV waren nicht unmittelbar in diesen technischen und operativen Führungsprozeß innerhalb der o.g. Strukturen eingebunden.

Unter der Leitung von Flügen wurden alle Maßnahmen zur Planung und Koordinierung der Flüge verstanden sowie zur unmittelbaren Leitung der LFZ-Besatzungen am Boden und in der Luft und zur Kontrolle der festgelegten und zugewiesenen Flugregime. Unter Flugregime verstand man die Verfahren für die Durchführung der Flüge. Hierzu gehörten Standardflugstrecken, Standardanflug- und abflugverfahren und die Zuweisung der Flugtage für die fliegenden Verbände. Die Zuweisung der Flugtage wurde in der „Grafik für Flüge“ dargestellt. Das Flugregime war somit auch Teil der Hauptflugregeln. Die Sicherstellung der Flüge bezog sich auf die Erbringung von nachrichten- und flugsicherungstechnischen und operativen Informationen seitens der Nachrichten- und Flugsicherungstruppen NFT, der Funktechnischen Truppen FuTT und des Personals der Organisationsstruktur des Kommandos LSK/LV Gefechtsstände & Automatisierung GSA. Flugsicherung bestand in der DDR also nicht nur aus der Bewegungslenkung und Staffelung von Flügen.

Erst 1982 erstellt die NVA eine „Dienstvorschrift für die militärische und zivile Flugsicherung“ (DV 109/0/005). Die Hauptflugregeln HFR bilden hierfür die wichtigste Grundlage.

Für die zentrale Abstimmung der Nutzung des Luftraums war die „Vereinigte Hauptzentrale des Einheitlichen Systems zur Lenkung der Luftbewegungen im Luftraum der DDR“ VHZ zuständig. Die VHZ wurde von den LSK der GSSD und den LSK/LV der NVA in Wünsdorf bei Zossen gemeinsam betrieben. Grundlage der Zusammenarbeit war ein in Russisch abgefaßtes Statut. Die Leitung der VHZ unterstand einem „Chef der VHZ“, jeweils eingesetzt von der GSSD. Dieser unterstand dem Oberkommandierenden der sowjetischen Luftstreitkräfte. Fachlich war die Zentrale in eine GSSD und eine NVA Sektion gegliedert. Die NVA Sektion unterstand direkt dem Chef der LSK/LV. Die in den Hauptflugregeln für die GSSD festgelegten Zuständigkeiten hatten Vorrang vor denen der NVA.

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Die Entwicklung der Flugsicherung in Ostdeutschland von 1945 bis 1990
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Flugsicherung

Die umfassende Dokumentation über den Luftverkehrsdienst Flugsicherung. Eine Buchreihe in mehreren Bänden, die von Frank W. Fischer im Verlag der International Advisory Group Air Navigation Services (ANSA) herausgegeben wurde.

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